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Eins für die Rekord-Bücher!

Wednesday, 2 November 2016 15:19 GMT

Steve Englisch, WorldSBK.com Kommentator, spricht über das Saison-Finale. 

Die MOTUL FIM Superbike Weltmeisterschafts-Saison 2016 ist als diejenige in die Geschichte eingegangen, in der Jonathan Rea seinen Status unterstrichen hat – er wurde zum ersten Fahrer seit Carl Fogarty (1998/1999), der einen WorldSBK-Titel erfolgreich verteidigen konnte.

Rea hatte schon zum Saisonauftakt die WM-Führung übernommen und diese nie mehr abgegeben. Trotzdem war es ein Jahr, in dem Rea alles geben musste, um zu gewinnen. In der Theorie war es ein problemloses Jahr für ihn: Er sammelte 23 Podeste! Trotzdem war es ein harter Kampf mit Tom Sykes und Chaz Davies.

Davies war dieses Jahr zweifelsohne der stärkste Fahrer in der Meisterschaft, der Ducati-Star sammelte 11 Siege. Jedoch hatte er Mitte der Saison ein Tief, als er aus 5 Rennen nur 29 Punkte mitnahm. Ansonsten hätte Davies Rea das Leben in Katar noch mal mächtig schwer machen können.

Im ersten Lauf beim Finale machte Rea den Titel klar, im zweiten Rennen ging es noch mal mächtig um Rang zwei her.

Davies setzte sich erneut vom Feld ab, Sykes jagte ihm hinterher und musste Zweiter werden, um die Vizeweltmeisterschaft zu sichern. Dann kam ein Abbruch.

Der Re-Start war auf 10 Runden gekürzt, erneut gewann Davies – zum sechsten Mal in Folge. Sykes hingegen musste Rang zwei erkämpfen, um Vizeweltmeister zu werden.

Aber Rea setzte alles daran, Davies abzufangen. Dies gelang ihm aber nicht, darum übergab er am Ende seinen zweiten Platz im Rennen an Teamkollege Sykes. Rea sah am Ende eben, dass er Davies nicht schlagen kann, also wartete er auf Sykes. Eine mehr als große Geste.

Dass die beiden nicht die besten Freunde sind, das war in den letzten Jahren klar zu sehen. Doch Rea ist ein Teamplayer und sorgte mit der Aktion gegenüber Sykes dafür, dass Kawasaki die Plätze 1 und 2 in der Meisterschaft übernehmen konnten. Das Team bestätigte, dass es keine derlei Teamorder gegeben hätte und Rea wertete die Geste als Respekt an das Team. Aber es war auch ein Zeichen des Respekts an seinen Teamkollegen.

Damit konnte Sykes sein Ziel erreichen und den zweiten Gesamtrang für sich verbuchen. Der Ex-Weltmeister hatte das ganze Jahr über alles gegeben, aber Rea verhalf ihm am Ende dazu. Es wäre für Kawasaki leicht gewesen, eine Stallorder herauszugeben, doch so ist diese Geste noch höher einzuschätzen, für die sich Rea selbst entschied.